1685 wurde der Grundstein für diese Kirche gelegt, die am 16. Juli 1692 durch den Erfurter Weihbischof Daniel Gudenus auf das Patronat „Mariä Geburt“ geweiht wurde.
Sie ist ein großer vierachsiger Saalbau aus Bruchstein mit abgesetztem Sechseckchor und ebenfalls abgesetztem Westturm. Dieser wurde 1835 bei der Erweiterung der Kirche anstelle eines Rundturmes von einem Vorgängerbau errichtet.
An jeder Längsseite befinden sich vier flachbogige Fenster. Sie zeigen verschiedene Heilige: die beiden älteren Fenster Elisabeth und Josef, die sechs jüngeren, 1952 durch Firma Gräfe aus Mühlhausen gefertigt, zeigen die Heiligen Bonifatius, Franziskus, Theresa von Lisieux, Stephanus, die selige Placida und Jesus mit Nikodemus.
Das Hauptportal ist von jeher das Südportal der Kirche, welches am reichsten ausgebildet ist.
Im Fries kündet die Jahreszahl 1685 vom Alter der Kirche. Über dem flachbogigen Giebel grüßt eine Steinplastik: Maria mit Kind.
Das wohl älteste Kunstwerk im Innern der Kirche ist eine spätgotische Pieta. Sie befindet sich hinten links unter der Empore. Im Chorraum lädt der reich gestaltete Hochaltar zum Gebet ein. Er wurde 1701 von Holzbildhauer Johann Andreas Gröber aus Heiligenstadt gefertigt. Drei Jahre zuvor hatte dieser den Hochaltar des Erfurter Domes fertiggestellt. Um den Tabernakel sind gedrehte Säulen aufgestellt, an denen sich Laubwerk emporzieht. Dazwischen sind Pilaster, vor denen auf beiden Seiten je eine vollplastische Figur steht: der hl. Bonifatius und der hl. Martin, (eigentlilch der hl. Valentin) beide als Bischöfe erkenntlich. Das Altarbild von Georg Goldkuhle aus dem Jahr 1885 zeigt den Gekreuzigten Jesus flankiert von seiner Mutter Maria und dem Lieblingsjünger Johannes. Das darüber angebrachte Kurmainzer Wappen verweist auf die einstige geschichtliche Anbindung des Eichsfeldes an Mainz.
Darüber schauen wir auf ein zweites Bild: „Mariä Geburt“. Die Eltern Mariens, Joachim und Anna, halten ihr Kind in den Händen. Am oberen Bildrand verläuft ein Spruchband: „Deine Geburt, jungfräuliche Gottesmutter, hat Freude verkündet aller Welt.“
Der Seitenaltar ist in ähnlicher Art gefertigt. Auf ihm steht eine lebensgroße Marienfigur. Sie ist im Jahre 1750 vom Bildhauer Johann Georg Stolze aus Niederorschel als tragbare Muttergottesstatue für Prozessionen gefertigt worden. Die Kanzel, 1695 vom Tischler Lorenz Wagner aus Birkungen angefertigt, ergänzt die barocke Grundausstattung der Kirche.
Die 14 Kreuzwegstationen von 1899 sind als rechteckige Tafeln mit Sockelplatte in die Wand eingelassen.
1967/68 wurde die Empore umgebaut und eine neue Orgel mit 22 Registern von Firma Jehmlich aus Dresden aufgestellt.
Über dem Beichtstuhl findet sich die Figurengruppe: Mutter Anna unterweist ihre Tochter Maria in der Heiligen Schrift. In der Turmkapelle steht zentral der historische Taufstein aus dem 17. Jahrhundert. Eine Figur dort zeigt Jesus in der Todesangst am Ölberg; ein Kreuz mit Leidenswerkzeugen der Passion ihm gegenüber deutet an, worin die Angst des Heilandes bestand. Rechts neben dem Turmfenster haben Bildnisse von drei heiligen Frauen ihren Platz: Katharina, Barbara und Amalberga. Links am Treppenaufgang zur Empore hebt die heilige Helena das Kreuz als Siegeszeichen empor.
Ein Blick nach oben an die Decke des Kirchenschiffs lohnt sich: Die altrosa Farbgebung erinnert an Maria als die Morgenröte der Erlösung. Die floralen Ornamente und Blütenmotive der Decke und der Windfänge unterstreichen den Charakter einer „Liebfrauenkirche“. Maria ist jene vorbildliche Frau, durch deren JA zum Plan Gottes der einst verlorene Paradiesgarten den Menschen neu geöffnet wird.
Die 1920 von einer Hildesheimer Firma gefertigte mechanische Turmuhr zeigt auf den 1984 erneuerten Zifferblättern im Zusammenspiel mit den Glocken allen Menschen zuverlässig an, welche Stunde es jeweils im Leben des Einzelnen geschlagen hat.